Streitwald und Wolftitz
Streitwald und der angrenzende Ortsteil Wolftitz liegen
malerisch südöstlich von Frohburg in der Aue der Wyhra und
gehören zum Kohrener Land. Das Waldgebiet Streitwald, das dem
Ort seinen Namen gibt, erstreckt sich östlich von Wolftitz und
hat eine reiche Geschichte, die bis ins 7. Jahrhundert
zurückreicht.
Die Region war ursprünglich von Sorben besiedelt, die um das
Jahr 800 die „Wolfsburg“ errichteten, eine befestigte Anlage
zum Schutz der Bevölkerung. Der Name „Wolftitz“ hat sorbische
Wurzeln und verweist auf diese frühe Besiedlung. Im Jahr 1102
übernahm Markgraf Wiprecht von Groitzsch die Wolfsburg und ließ
sie als Abtei einrichten, um die Geistlichkeit zu schützen und
den christlichen Glauben unter den Sorben zu verbreiten. In der
Nähe entstand das fränkische Dorf Eppinhain, das jedoch 1430
durch die Hussiten zerstört wurde.
Im Laufe der Jahrhunderte wechselte die Herrschaft über
Wolftitz und die Wolfsburg mehrfach. 1419 gelangte die
Wolfsburg in den Besitz von Hildebrand von Einsiedel. Nach dem
berüchtigten Altenburger Prinzenraub, bei dem Kunz von
Kauffungen 1455 hingerichtet wurde, wurde die Wolfsburg 1457
geschleift. Das Material wurde zur Errichtung des „Jägerhauses“
verwendet, das heute noch existiert.
Die Siedlung Streitwald entstand erst im 18. Jahrhundert. Der
Wald, der ursprünglich als „Rochlitzer Wald“ bekannt war, war
ein beliebtes Jagdgebiet und wurde 1748 zur Siedlung
Streitwald. Diese hatte zu Beginn nur 56 Einwohner und
unterstand dem Rittergut Kleineschefeld-Frohburg.
Die beiden Orte Wolftitz und Streitwald waren bis 1856 Teil des
kursächsischen Amtes Borna und wurden später in die
Amtshauptmannschaft Borna eingegliedert. 1934 wurde Wolftitz in
Streitwald eingemeindet, was auf die sorbische Herkunft des
Namens zurückzuführen ist. Nach verschiedenen administrativen
Veränderungen wurden beide Orte 1973 nach Frohburg
eingemeindet.
Heute sind Streitwald und Wolftitz nicht nur für ihre
historische Bedeutung bekannt, sondern auch für ihre malerische
Lage und die Überreste ihrer reichen Geschichte, die in den
Gebäuden und der Landschaft der Region lebendig bleibt.